Das Virus als Game Changer
Herausforderung
Zu Beginn des ersten Lockdowns im April 2020: In Rekordzeit muss ein schweizweit koordiniertes Forschungsprogramm auf die Beine gestellt werden, das den Anteil Antikörper gegen SARS-CoV-2 in der Schweizer Bevölkerung untersucht. Weil dessen longitudinale Natur über den ganzen Verlauf der Pandemie und über ein ganzes Land weltweit einzigartig sind, fehlen sowohl Erfahrungen als auch Best Practice. Ein Schubs ins kalte Wasser – keine Zeit für Planung und Vorbereitung und nur drei Monate für die Umsetzung. Eine Herausforderung, wie APS sie liebt.
Warum APS?
Das APS-Team und Prof. Milo Puhan von der Universität Zürich ergreifen die Initiative und identifizieren die Swiss School of Public Health (SSPH+) als geeignete Organisation für dieses anspruchsvolle Projekt. Die Verantwortlichen von SSPH+ lassen sich schnell überzeugen.
Nutzen
Das professionelle Branding und die klare Positionierung des Programmes sowie die begleitende Kommunikation sind zentral für die erfolgreiche Mittelbeschaffung und die Gewinnung von Probanden.
«Positionierung und Kommunikation machen Corona Immunitas fassbar und verständlich für die Aussenwelt. Das fördert die positive Wahrnehmung der Wissenschaft in der Öffentlichkeit und öffnet die Türen zu Politik und Verwaltung», sagt Prof. Milo Puhan, Direktor des Institutes für Epidemiologie, Prävention und Biostatistik der Universität Zürich.
Umsetzung & Lösung
Für dieses Projekt zieht die APS AG alle Register und bringt ihr gesamtes Leistungsangebot ein.
Strategie-Entwicklung
APS entwickelt den ganzen nicht-wissenschaftlichen Teil des Programms und übernimmt Projekt-Management und Prozess-Management. Eine Herausforderung sind die unzähligen kurzfristigen Änderungen aufgrund der globalen Krise – sie verlangen ein hohes Mass an Flexibilität und Improvisationsvermögen. Ob Testbusse der Zürcher Gesundheitsdirektion, ob ein einheitliches und vereinfachtes Supply Chain Management für die Blutanalysen der 14 teilnehmenden Universitäten, zwei Labors und über 50'000 Proben, ob Governance oder der Evaluationsprozess für einen gemeinsamen Test – APS managt alles und hält den Fachpersonen den Rücken frei, damit sie sich um ihre Kernaufgabe kümmern können: Forschung und Analyse.
Stakeholder Management
Eine zentrale Aufgabe von APS ist auch der intensive Einbezug und Austausch mit allen internen und externen Stakeholdern in enger Zusammenarbeit mit dem Scientific Head, Prof. Puhan: für die Mittelbeschaffung in Form einer Public-Private-Partnership, bei der juristischen Beratung sowie in der Interaktion zwischen Forschung, Politik, Öffentlichkeit und Medien – und dies über drei Sprach- und Kulturregionen hinweg.
Kommunikation und Content Management
Die Kommunikation findet auf zwei Ebenen statt: gegenüber der Öffentlichkeit (Science to Public) und gegenüber den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung (Science to Policy). Für beide Ebenen gilt die Maxime: Die Verantwortlichen von Corona Immunitas informieren, wenn Erkenntnisse vorliegen, und zwar datenbasiert und sachlich. Sie äussern sich nicht zur Tagespolitik. Kommuniziert wird «mit einer Stimme» (One Voice) und in einer für alle verständlichen Sprache.
APS erarbeitet das Message House und das Konzept für die interne und externe Kommunikation, wobei der Medienarbeit ein zentraler Stellenwert zukommt. Auch Naming, Branding, Corporate Identity und Corporate Design sowie die Konzeption der Website gehören zu den Aufgaben von APS sowie, last but not least, ein umfassendes CRM-Programm, um die Partizipation der Probanden hochzuhalten – mit Erfolg: Nach einem Jahr sind über 75% der Probanden noch immer dabei.
Auch operativ ist APS aktiv: mit internen und externen Newsletters, Medienmitteilungen, mit einminütigen Erklärvideos auf dem YouTube-Kanal «Science in a Minute», mit dem Format «Faces – die Menschen hinter der Forschung» sowie der Präsenz auf den wichtigsten Social-Media-Kanälen und in unzähligen Radio- und Fernsehbeiträgen.
Website
Die viersprachige Website ist die zentrale Informationsquelle für alle Stakeholders: Universitäten, Wissenschafterinnen, Probanden, Medien und Öffentlichkeit. Schnellleser werden mit verständlichen illustrierten Inhalten abgeholt. Das gut informierte und interessierte Publikum findet vertiefte Informationen, verständlich und strukturiert aufbereitet, und den Fachpersonen aus Forschung und Wissenschaft stehen Fachbeiträge, Papers und Hintergrundinformationen zur Verfügung.
Das Branding fliesst konsequent in das Design der Website ein und wird erweitert durch eine illustrative Bildwelt:
Das flexible und intuitive Content Management System (CMS) von Umbraco sorgt für eine aktuelle und ansprechende Darstellung der Inhalte. Neuigkeiten zu den Studien lassen sich einfach und selbständig nachführen.
Visuelle Inhalte sind mit Animationen aufgelockert. Das Beispiel zeigt den Stand der Studie, animiert mit Prozess-Cycle.
Lessons learned
Der Game Changer in diesem Projekt ist der Moment, als aus einem komplexen Forschungsprojekt ein Brand wird, mit einem Namen, einem Logo, einer Mission und einem stringenten Auftritt – und damit greifbar für Aussenstehende. Denn: Wer eine Sache nicht versteht, bleibt skeptisch bis misstrauisch.
Hinzu kommt die Erkenntnis: Jede Aussage hat im Internet das gleiche Gewicht, ob nun eine Wissenschaftlerin spricht oder ein Fanatiker. Gleichzeitig bröckelt der Einfluss der Leitmedien, in diese Lücke drängen Communitys. Gegen diese neue Macht anzukommen, ist die grosse Herausforderung für die Wissenschaftskommunikation – und für APS. Die Wissenschaft muss aus ihrem Elfenbeinturm klettern und sich seriös «verkaufen».
Die Arbeit von APS für Corona Immunitas könnte somit wegweisend sein für künftige Kollaborationen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft.
Wichtige Partner und ihre Rolle
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Chili Digital Zürich: technische Schnittstellen bei der Web- und CMS-Entwicklung und Datenbankanbindungen
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epiqe - digital strategies: Video-Postproduktion